Denkmäler / Museen

 

Wald- und Forstmuseum
in Kalletal-Heidelbeck

Im Tal der Osterkalle zwischen lang-gestreckten bewaldeten Bergkuppen liegt die Häusergruppe des Wald- und Forstmuseums Heidelbeck.
Das Hauptgebäude war im Mittelalter die frühere Schlossmühle des Schlosses Heidelbeck, dessen Reste noch im benachbarten Restaurant "Schloßkrug" erkennbar sind. Das Erbauungsjahr wird mit 1537 datiert. Der an der Ostseite reich verzierte Fachwerkbau hebt sich aus den umliegenden bäuerlichen Fachwerkbauten heraus. Im Laufe der Jahrhunderte später als Meierei, dann als Forstdienststelle genutzt, stellte sich das Gebäude selbst als erhaltenswertes Heimatdenkmal dar. Schon in der ersten Denkmalliste des früheren Landes Lippe aus dem Jahr 1922 wurde es als eines der wenigen Objekte unter Schutz gestellt.
Anfang der 70er Jahre löste der Landesverband Lippe im Zuge einer Neuorganisation seiner Forstbezirke auch die Forstdienststelle in Kalletal-Heidelbeck auf. Damit stellte sich die Frage einer neuen Nutzung des Gebäudes. Ausgehend vom letzten Verwendungszweck als Forstdienststelle und der Tatsache, dass die Waldlandschaft ein prägendes Charakteristikum in Lippe ist, bot sich die Umgestaltung zum Fachmuseum für Forst, Wald und Jagd an.
Neben den heute anzutreffenden Tierarten werden im Museum auch die ehemals in der Region heimischen - heute jedoch durch Überjagung oder infolge vom Menschen verursachter Umweltveränderungen - ausgestorbenen Arten dargestellt. Die Wechselbeziehungen der verschiedenen Tierarten in ihrer natürlichen Umgebung, ihre Lebensgewohnheiten, die Ökologie ihrer Lebensräume sowie deren Gefährdung durch den Eingriff des Menschen sind Schwerpunkte der Ausstellung.
Des Weiteren wird die Entwicklung der Jagdwaffen und damit auch der Jagdmethoden vom hohen Mittelalter bis zur Neuzeit dokumentiert. Methoden und Tradition der Falkenjagd werden ebenso vorgestellt wie die Typologie von Fallen und die Vielfalt des Falleneinsatzes. Historische Stiche illustrieren alle Bereiche der Jagd vorzüglich.
Als Grundlage der holzverarbeitenden Nutzung des Waldes besitzt die Forstwirtschaft in Deutschland eine lange und ehrenvolle Tradition. Die Entwicklung der Forstwirtschaft von Urväterzeiten bis zur modernen Hege des Waldes wird anhand historischer Waldbaugeräte veranschaulicht.
 

Hinweis:

Aufgrund der Umstrukturierung und Neuausrichtung des Wald- und Forstmuseums zum Wald- und Erlebniszentrum durch die Gemeinde Kalletal und den Kreis Lippe bleibt das Wald- und Forstmuseum vorerst geschlossen.

Im Zuge der Neuausrichtung soll ein markanter Neubau – das „Waldauge“ – zwischen den jetzigen Gebäuden (der Wassermühle und der Museumsscheune) entstehen. Als Kernstück des Projekts sind ein erlebbarer Baum über mehrere Etagen und Räume für Experimente und Workshops geplant. Den Besuchern und Schülern, als Hauptzielgruppe, sollen Belange der Natur und Umwelt in einer ausdrucksstarken Weise vermittelt werden. Zum jeweiligen Stand der Umsetzung des Projekts und der Wiedereröffnung erfolgen zeitnahe Informationen.
 

Auskunft:
Gemeinde Kalletal
Tel. 05264/644-0, Fax: 05264/644-100

 

 

Holländerwindmühle
in Kalletal-Bentorf

Vom Ortsrand Bentorfs grüßt die einzige noch in Lippe betriebsfähige Windmühle weit in die Kalletaler Hügellandschaft und in das Weserbergland. Im Jahre 1889 errichtete der aus dem Ravens-bergischen stammende Müller Hermann Ohsiek an dieser durch die günstigen Windverhältnisse besonders geeigneten Stelle seine Mühle. Der aus Bruchsteinen gemauerte Rumpf des Holländerbautyps erhielt eine Höhe von 14 m. An der Flügelwelle sind oben vor der Kappe die 10 m langen und 2 m breiten Jalousieflügel angebracht. Die später aufgesetzte Windrose ersetze den Steert und bewirkt heute die selbständige Drehung der Flügel gegen den Wind.
Im Inneren tragen die drei Etagen quer durch die Mühle reichenden Balken alle für den Mahlgang wichtigen Funktionsteile wie: Wellen, Kammräder, Spindeln, Mahlsteine, Heber usw. Sie sind bis auf die Steine ebenfalls aus Holz angefertigt. Die Mühle hat zwei Mahlgänge.
Als letzte betriebsbereite Windmühle im Originalzustand im Bereich des Weserberglandes wird sie heute nach betrieblicher Aufgabe durch die Familie Brink von dem Museumsverein Kalletal betreut. Nach Durchführung umfangreicher Instandsetzungsmaßnahmen vermittelt diese westfalenweit letzte gewerblich betriebene Windmühle dem Besucher ein anschauliches Bild eines niedergegangenen Berufszweiges.

An den Tagen der offenen Tür wird angeboten
• Besichtigung der Holländerwindmühle
• Darstellung des historischen Mahlvorganges der Windmühle (witterungsabhängig)
• Backen im Backhaus
• wechselndes Beiprogramm (Handwerkermarkt, Flohmarkt, Musik usw.)
• Gemütliches Beisammensein bei Kaffee, Kuchen, Schrebenbroten und Getränken

Die Termine entnehmen Sie bitte dem Link „Veranstaltungen“
 

Auskunft bei Familie Brink
unter Telefon: 0 52 64 / 3 52


 

Hofanlage und Wassermühle
in Kalletal-Dalbke

Klemmes Hof liegt am nördlichen Rand des "Lipper Hügellandes", von der Weser ca. 6km entfernt.

Die unter Denkmalschutz stehende Hofanlage mit 6 Fachwerkhäusern hat eine 500-jährige Geschichte. Zum Fürstentum "Lippe Detmold" gehörend, wurden dem Hof 1719 Wasserechte zum betreiben eines Wasser-rades verliehen. Im Jahre 1920 wurde der Hof an das Elektrizitätsnetz angeschlossen. Die Mühle mit ihrem oberschlächtigen Wasserrad sowie das Backhaus verloren danach ihre Bedeutung. Die Gebäude verfielen und drohten einzustürzen. Ab dem Jahr 1986 wurden Mühle, Backhaus sowie auch alle anderen Gebäude auf dem Hof in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Denkmalpflege restauriert und ihr Originalzustand wieder hergestellt. Aus Gründen des Denkmalschutzes dürfen hier keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden.

Das Backhaus mit einem Lehmofen wird seitdem wieder jeden Tag genutzt. Nach alter überlieferter Art wird Brot, Stuten und Kuchen gebacken und im Hofladen verkauft. Auch die anderen Gebäude sind noch original erhalten. Die Tierhaltung kann daher nur im kleineren Rahmen betrieben werden. Alle Tiere haben freien Auslauf auf dem Hofraum und werden ausschließlich nur für die Nutzung und den Verkauf im Hofladen gehalten. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Denkmalspflege konnte somit eine auch ökonomisch sinnvolle Nutzung der Gebäude erreicht werden und die alte Hofstelle gleichzeitig fast unverändert bleiben.

Auskunft bei Familie Klemme
unter Telefon: 0 52 64 / 3 98